Wings For Life World Run

Erstellt: 2019-05-11 19:57 von Claudia

Die Teilnahme an den weltweiten Laufveranstaltungen des Wings For Life World Run sind klasse, aber wie fühlt es sich an beim individuellen App-Run zu starten?

Seit 2017 laufe ich beim Wings for Life World Run mit (der link führt zu meiner Profilseite beim Wings for Life World Run) . Das ist also fast schon Tradition, doch dieses Jahr hatte ich keine Zeit für eine Teilnahme in München und so habe mich daher für den individuellern App-Run entschieden. Wie wird sich eine Teilnahme anfühlen? Wie ein Trainingslauf oder wie ne richtige Laufveranstaltung?

Für die 20 € Startgebühr, die gemäß Angabe des Veranstalters in voller Höhe in die Spendekasse für die Rückenmarksforschung fliest, gabs im digitalen Starterpack neben einen Gutschein für den Wings-For-Life-Shop und eine Startnummer zum Selbstausdrucken. Werde ich mir, wenn ich so ganz alleine an dem von mir gewählten Startpunkt stehe tatsächlich die Startnummer ans T-shirt heften und damit loslaufen???

Die Entscheidung war dann ein klares - Jein. Ich hatte ein Langarmshirt an, darauf die Startnummer „montiert“ und darüber das Wings-For-Life-World-Run Shirt vom letzten Jahr. Die Startnummer wird also durchgeschwitzt, wie es sich für ein richtiges Rennen gehört ;-)

Als individueller App-Runner hat man neben der Startnummernfrage noch die Streckenfrage zu klären. Nach mehrfachem Umentscheiden habe ich mich für einen hübschen Startbogen entschieden. Hier sollte auch mein Zieleinlauf sein, aber ich war am Ende schneller als gedacht, so dass mich das Catcher Car erst ein ganzes Stück später überholen sollte. Doch davon später.

Der Countdown lief bereits seit einigen Tagen. Dann 4, 3, 2, 1 und auf den Startbutton in der App gedrückt! Auf geht's! Ich lief durch meinen mit blauem „Goldregen“ bewachsenen Startbogen hindurch und folgte dann der von mir angedachten Route. In der App gabs auch ein Radio-Symbol und als ich draufdrückte hörte ich eine Life-Übertragung vom World Run. Wow, das ist klasse! Ich erlebte praktisch mit wie die Läufer an den Event-Orten zunächst nur gehend über die Startlinie kamen und ich erinnerte mich an die Passagen durch den Münchner Olympiapark an denen es sich staute und wir auch nur gehen vorwärts kamen. Da hatte ich also einen Vorteil - der sich allerdings am Ende des Rennens wieder verflüchtigte, aber davon später mehr.

Durch das Mithören der Radio-Übertagung hatte ich, obwohl ich alleine unterwegs war, das Gefühl dabei zu sein und ein richtiges Event-Feeling. Ich laufe und fühle mich gut, aber dann... Mist! Das Radio ist ausgefallen! Ich versuchte mehrmals wieder eine Verbindung herzustellen und dann gab ich auf und lief mit meiner eigenen Musik, während ich jeden Kilometer vom gewählten Coach in der Wings for Life App angesagt bekam, zusammen mit einem Motivationsspruch.

Eine halbe Stunde nach dem Start dann ein kurzer Countdown für den Start der Catcher-Cars. Auch mein virtuelles Catcher Car startete auf dem Bildschirm und kam meinem Avatar immer näher. Nun schaute ich natürlich in immer kürzeren Abständen auf den Bildschirm und sah das virtuelle Catcher-Car immer näher kommen - und ich gab Gas! Überrascht sah ich, dass ich ein oder zwei Kilometer tatsächlich mit ner Pace schneller als 6:15 lief, was ich seit meinem Wiedereinstieg ins Laufen im Januar noch nicht wieder hinbekommen hatte. Mich puscht also diese virtuelle Teilnahme am World Run tatsächlich so wie die Teilnahme an ner richtigen Laufveranstaltung. Wow!

Dummerweise hatte ich nicht bedacht, dass die immer wieder neue Suche nach dem Radioprogramm und auch das Laufen mit eingeschaltetem Bildschirm, um das Näherkommen des Catcher Cars zu verfolgen, verdammt viel Akku verbraucht. Mit 100 % war ich gestartet und nach 8 km warnte mich mein Handy, dass ich nur noch 20 % hätte. Oh, sh… Nun schaltete sich endlich der Radio wieder zu und ich brachte es nicht fertig ihn wieder auszuschalten. Zu cool war es die Interviews und die jubelnde Menge zu hören und auch die Info dass nun bereits 1/3 aller Teilnehmer aus dem Rennen waren puschte mich. Hey, ich bin noch dabei!

Rasant gings weiter abwärts - mit dem Akku und als nur noch einstellige Werte angezeigt wurden hörte ich auf zu laufen auf und ging, immer langsamer, damit mich das Catcher-Car endlich überholen und ich den Lauf so ordnungsgemäß beenden konnte. Überhole mich! Überhol mich doch endlich!!!

Wirklich darüber geärgert habe ich mich nicht, weil in München wäre ich Anfangs in der Menschenmenge gegangen - und nun halt am Ende wegen dem Akku… Aber nächstes mal, wenn ich wieder beim App-Run starten sollte nehme ich auf alle Fälle ne Powerbank mit!

Wenn ich die Daten richtig von der Website entnommen habe haben am Wings for Life World Run 120.054 Läufer weltweit teilgenommen - und davon habe ich im insgesamt Ranking Platz 53.840 ... was immer das nun heißen mag. Auf jeden Fall war ich erstens schneller und zweitens weiter unterwegs als vorher gedacht und so war der Lauf für mich ein voller Erfolg und das nicht nur wegen der Urkunde, die man sich ausdrucken kann.

Alles in Allem kann ich sagen, dass sich der Lauf heute keinesfalls wie ein normaler Trainingslauf anfühlte, sondern nach „Ich bin dabei!“ Klar, dass so ne richtige Veranstaltung nen Mehrwert bietet (Nudelparty am Vortag, Laufshirt, Start unter hunderten anderer Läufer, Party danach, …), aber wenn das nicht geht ist der App-Run in meinen Augen das nächstbeste.


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